Wer schreibt hier ...
... und warum?
Meine Herausforderung:
auf der Grenze balancieren …
Wir brauchen Räume, in denen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und familiärem Hintergrund und aus verschiedenen Generationen sich als Individuen begegnen und sich austauschen: über die großen Themen der Menschheit und die kleinen Themen des Alltags. Räume, in denen viele Perspektiven Platz finden.
… Grenzen überwinden
Heike Rohmann,
Dozentin, Lektorin, Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, Forscherin
Mit der Vermittlung von Sprache und Kultur habe ich dreißig Jahre professionelle Erfahrungen gesammelt, in sechs verschiedenen Ländern. Ich habe u.a. zukünftige Deutschlehrkräfte und Übersetzer*innen unterrichtet und geprüft, außerdem kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen organisiert und Projekte in Museen durchgeführt. Meine wissenschaftliche Arbeit betrifft die Bedingungen des Fremdsprachenerwerbs, die Didaktik von Deutsch als Fremdsprache, außerdem Themen der Erinnerungskultur.
Erinnerungskultur und Kulturvermittlung
Meine Erfahrungen im Ausland haben mich geprägt. Ich habe u.a. in Lettland, Dänemark und zuletzt Polen gelebt und gearbeitet. Mich interessieren die Regionen rund um die Ostsee und Mittelosteuropa – vor allem die gelebte Nachbarschaft und die historischen Beziehungen – aber auch fernere Regionen, wie Ostasien oder der Nahe Osten.
Aufgewachsen bin ich „tief im Westen“, am Niederrhein und in Wuppertal, meine Eltern waren Flüchtlingskinder aus Ostpreußen: Oberland und Masuren, den heute polnischen Gebieten.
Geschichtliche Themen faszinieren mich seit meiner Schulzeit. Besonders berührt hat mich meine intensive Beschäftigung mit der Widerstandsgruppe Weiße Rose. Viele Jahre später durfte ich die Schwester von Willi Graf, Anneliese Graf, mit Hilfe eines dänischen Kulturvereins nach Aarhus einladen, wo sie vor Studierenden und Schüler*innen über ihren Bruder und über ihre Begegnungen mit Sophie Scholl berichtete.
Im Fach Deutsch als Fremdsprache war einer meiner Schwerpunkte der Bereich Landeskunde – kulturelle Studien und die Kulturvermittlung. Mit Erinnerungskultur, Familiengeschichte und Begegnungen zu diesen Themen beschäftige ich mich seit 16 Jahren. Ich bin Vorstandsvorsitzende des Vereins One by One Deutschland, der internationale Dialoggruppen zur Familiengeschichte organisiert.
Mein Projekt, das ich auf diesen Seiten vorstelle, betrifft Orte der Erinnerung, wie Museen, Gedenkstätten, historische Orte. Wie lassen sie sich für die Sprach- und Kulturvermittlung, zum Austausch und zum besseren gegenseitigen Verständnis nutzen? Mit welchen Mitteln lassen sich geeignete Räume dafür schaffen?
Deutsch als Fremdsprache / Linguistik
Mein großes Interesse galt, neben der Geschichte und der Biologie, der Sprache, ihren Strukturen und ihrer kognitiven Verarbeitung. Ich studierte zunächst Germanistik, wechselte dann zu „Deutsch als Fremdsprache“ in Bielefeld, mit den Nebenfächern Linguistik und Biologie. Mein Studium schloss ich mit dem Magister und schließlich einer Promotion ab..
Dank der interdisziplinären Struktur der Uni Bielefeld konnte ich auch Seminare in anderen Fächern beleben, vor allem im Fach Psychologie. Meine Schwerpunkte Kognitive Linguistik und Neurobiologie und -linguistik halfen mir bei meinen Forschungsstudien zum Einfluss von Stimmungen und Emotionen auf die Sprachverarbeitung, vor allem die Sprachproduktion und den Fremdsprachenerwerb. Davon handelte auch meine Dissertation, für die ich mit einem Dissertationspreis ausgezeichnet wurde. Daneben habe ich mich auch mit Diskursanalyse beschäftigt.
Ich habe Deutsch auf allen sprachlichen Niveaustufen unterrichtet, vor allem aber auf B1 bis C2 der Kompetenzskala des GER. Zudem habe ich Seminare zu Themen der Fremdsprachendidaktik, Linguistik und Landeskunde geleitet und Studierende bei ihren Abschlussarbeiten (Bachelor und Master) betreut und diese bewertet. Während der Corona-Zeit habe ich online unterrichtet.
Mündliche Kommunikation, Wortschatzerwerb, Aussprache-training, und die Anleitung zum kreativen und wissenschaftlichen Scheiben gehören zu meinen Schwerpunkten. Durch vielfältige Erfahrung und intensive Weiterbildungen bin ich auch auf dem Gebiet des Online-Unterrichts und des Blended Learning besonders qualifiziert.
Meine Quintessenz: Offene freie Räume, in denen die Sprachlernenden ihre kommunikativen Fähigkeiten entfalten können, sind entscheidend für ihren Erfolg.
Integration und Partizipation, Entgegenkommen – auf allen Seiten – und Verständigung für ein gegenseitiges Verständnis gehören zu den wichtigsten Aufgaben unserer Migrationsgesellschaft. Eine gemeinsame Sprache als Fundament, Begegnungen und kulturelle Vermittlung sind die Schlüssel dafür. Dazu möchte ich beitragen.
Berufliche Stationen
seit 2020
Projekt „Orte der Erinnerung – Orte des Dialogs“ (Stipendium des DAAD)
außerdem: Vorstandsvorsitzende im Verein One by One Deutschland e.V. (Ehrenamt)
2010-2020
Gastprofessorin, Technische Universität Berlin
freie Mitarbeiterin in Projekten, Berlin
ab 2014 DAAD-Lektorin, Universität Warschau
2000-2010
Lektorin, Lehrbeauftragte, Universität Aarhus, Dänemark
Mitarbeiterin in der Kulturgesellschaft in Aarhus
1990er
viermonatiges Praktikum und Lehrtätigkeit in Taegu, Südkorea
Lektorin, Technische Universität Riga, Lettland
Wissenschaftliche Hilfskraft, Universität Bielefeld
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Bonn
Studium / Ausbildung / Fortbildungen
Magister: Deutsch als Fremdsprache / Linguistik / Biologie an der Universität Bielefeld, „mit Auszeichnung bestanden“ 1994
Promotion: „summa cum laude“, Titel der Dissertation: „Lernersprachliche Produktion, Affekt und Fremdsprachenerwerb. Eine Fallstudie aus systemtheoretischer Perspektive“, ausgezeichnet mit dem „Dissertationspreis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft“, 2004
Weiterbildendes Studium „Online Lehre Lernen“ für Hochschullehrende (9 Monate), TU Berlin, 2011
Weiterbildung „Content und Social Media Management“ (20 Wochen), FCZB Berlin, 2022
außerdem: zahlreiche weitere Fortbildungen, 2021/2022 z.B „Blended Learning mit dem vhs-Lernportal“, „Six Steps to Online Teaching“, „Organisation von Kulturprojekten“, „Gedenkstättenseminare an NS-Gedenkstätten, – Erinnerungs- und Dokumentationsorten leiten und begleiten.“ u.v.m.
- Vorträge
- Veröffentlichungen
„Orte der Erinnerung. Partizipative Sprach- und Kulturvermittlung in Museen und Gedenkstätten“, „Erinnerungsorte und Erinnerungskulturen interdisziplinär - fachspezifische und fachdidaktische Annäherungen, Internationale Online-Konferenz an der Schlesischen Universität in Katowice/Sosnowiec(Germanische Philologie) in Kooperation mit dem DAAD und Partneruniversitäten (Universität des Saarlandes, Staatliche Iwan-Franko-Universität Zhytomyr), Mai 2021.
„Narratives of War Trauma in Texts of German Post-War Generations Against the Background of the Perpetrators’ Guilt and Shame”, „Memory, Guilt and Shame”, International Interdisciplinary Conference, Oktober 2020, in Danzig, Polen (online)
„Erinnerungsorte im Landeskundeunterricht erleben“, Deutschlehrertag “Erfolg mit Deutsch”, Goethe-Institut Warschau, September 2019 in Warschau, Polen
„The Importance of Discussing Human Rights Issues in Historical Museums and Memorials“, „Human Rights, Violence and Dictatorship“, 2nd International Interdisciplinary Conference, Juni 2018 in Danzig, Polen
„Landeskunde und Kulturvermittlung in geschichtlichen Museen und Gedenkstätten“, XVI. Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer IDT, August 2017 in Fribourg/Freiburg, Schweiz
„KriegsenkelInnen im Gespräch – über Grenzen hinweg / Wnuczki wojny – rozmowa ponad granicami”, Veranstaltung der Fundacja Kobieca / eFKa, Juli 2016 in Krakau, Polen
„Erinnerungskultur zum 2. Weltkrieg in Deutschland. Die Debatte um die ‘Kriegskinder’ und die ‘Kriegsenkel’” Konferenz „Kultury i języki pamięci / Kulturen und Sprachen der Erinnerung“, September 2015 an der Universität Warschau, Polen
„Erinnerungskultur als Gegenstand der Kulturvermittlung“, Gastvortrag im Rahmen einer Gastdozentur, Institute of German Studies, School of International Studies, Zhejiang University, Mai 2012 in Hangzhou, VR China
„Kulturvermittlung und sprachliches Lernen im Museum“, Kolloquium “Forschungsperspektiven Deutsch als Fremdsprache” des Fachgebiets Deutsch als Fremdsprache an der Freien Universität Berlin, Dezember 2011 in Berlin
„Landeskundliche Spracharbeit im Lernort geschichtliches Museum“, Kongress „New Dynamics of Language Learning: Spaces and Places – Intentions and Opportunities“ (29thSummer School of Applied Language Studies), Juni 2011 in Jyväskylä, Finnland
„Kulturvermittlung in historischen Museen und Ausstellungen“, 1st International Congress on Tourism and Foreign Languages, April 2011 in Palma de Mallorca, Spanien
„ ,Die weiße Rose’ als landeskundliches Thema“, Ortslektorenkolloquium des DAAD, Juli 2006 in Berlin
„‚Tief im Westen’ – Industrie, Kultur und Technologie in Nordrhein-Westfalen als landeskundliches Thema“, VII. Nordisches Germanistentreffen, Juni 2006 in Riga, Lettland
„Die Deutschen und ihre Nachbarn – ein landeskundliches Seminar“, Regionaltreffen der DAAD-Lektorinnen, -Lektoren und Ortslektoren in den baltischen und skandinavischen Ländern, Juni 2006 in Riga, Lettland
„Eine Industrieregion im Wandel. Landeskundliche Kulturvermittlung am Beispiel des Ruhrgebietes“. Festvortrag zum 25-jährigen Jubiläum des Deutschlehrervereins der Handelsschulen in Dänemark, März 2006 in Grenaa, Dänemark
„Zur Zukunft der Germanistik in Dänemark“, Regionaltreffen der DAAD-Lektorinnen, -Lektoren und Ortslektoren aus den Skandinavischen Ländern, Juni 2005 in Kopenhagen, Dänemark
„Perspektiven der Kulturökologie für die Sprach- und Kulturvermittlung im Fach Deutsch als Fremdsprache“, VI. Nordisches Germanistentreffen, Juni 2002 in Jyväskylä, Finnland
„Selbstorganisation und fremdsprachliche Produktion“, 18. Kongress für Fremdsprachendidaktik, Oktober 1999 in Dortmund
„Affekt und Kognition in der Modellierung des Fremdsprachenerwerbs“, XI. Internationale Deutschlehrertagung, August 1997 in Amsterdam
„Sprechmut, Sprechfreude, Sprechvertrauen“, 25. Jahrestagung Deutsch als Fremdsprache, Mai 1997 in Mainz
„Auswendiglernen als Methode für den Fremdsprachenunterricht“, 23. Jahrestagung Deutsch als Fremdsprache, Mai 1995 in Aachen
„Für das (Über)leben lernen wir. Biopsychologische Aspekte des Fremdsprachen-unterrichtes“, 21. Jahrestagung Deutsch als Fremdsprache, Juni 1993 in Erlangen-Nürnberg
Rohmann, Heike (2013) Historical Museums as Learning Sites in Foreign Language Education and Cultural Studies. In: Rymarczyk, Jutta (Hrsg.) Foreign Language Learning Outside School. Places to See, Learn and Enjoy. Lang, Frankfurt a.M., 147-158.
Rohmann, Heike (2013) Kulturvermittlung in historischen Museen und Ausstellungen In: Bosch, Gloria & Schlak, Torsten (Hrsg.) Teaching Foreign Languages for Tourism. Research and Practise. Lang, Frankfurt a.M, 185-207.
Rohmann, Heike (2011) Landeskunde und Kulturvermittlung im geschichtlichen Museum. In: GFL-Journal (3), 79-101; URL: http://www.gfl-journal.de/3-2011/Rohmann.pdf
Rohmann, Heike (2010) Lernerexterne Faktoren. In: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Ein internationales Handbuch. 1. Halbband. Hrsg. v. Hans-Jürgen Krumm, Christian Fandrych, Britta Hufeisen, Claudia Riemer. De Gruyter, Berlin / New York, 885-893.
Rohmann, Heike (2005) Affektive und kognitive Grundlagen der L2-Produktion. Konstruktionen in der Lernersprache eines „risk-takers“ am Beispiel infiniter Verbformen. In:Eva C. van Leewen (Hrsg.) Sprachenlernen als Investition in die Zukunft. Wirkungskreise eines Sprachlernzentrums. Festschrift für Heinrich P. Kelz zum 65. Geburtstag. Gunter Narr, Tübingen, 561-581.
Rohmann, Heike (2005) Chunking und Variabilität in der lernersprachlichen Produktion: Theoretische Überlegungen und Ergebnisse einer Fallstudie zum Zweitsprachenerwerb einer spanischen Deutschlernerin. In: Tidsskrift for Sprogforskning, 3/1, 105-126; URL: http://ojs.statsbiblioteket.dk/index.php/tfs/article/view/85/70
Rohmann, Heike (2003) Lernersprachliche Produktion, Affekt und Fremdsprachenerwerb. Eine Fallstudie aus systemtheoretischer Perspektive. Dissertation, Universität Bielefeld, Bielefeld.
Rohmann, Heike (2002) Fremdsprachenerwerb und Sprachverwendung aus systemtheoretischer Sicht: Selbstorganisation und fremdsprachliche Produktion. In: Gerhard Bach & Britta Viebrock (Hrsg.) Die Aneignung fremder Sprachen. Perspektiven – Konzepte – Forschungsprogramm. Lang, Frankfurt a.M. u.a., 121-132.
Rohmann, Heike & Aguado, Karin (2002) Der Spracherwerb: Das Erlernen von Sprache. In: Horst M. Müller (Hrsg.) Arbeitsbuch Linguistik. Schöningh, Paderborn u.a., 263-285.
Rohmann, Heike (2001) Selbstorganisation und Fremdsprachenerwerb. In: Karin Aguado & Claudia Riemer (Hrsg.) Wege und Ziele. Zur Theorie, Empirie und Praxis des Deutschen als Fremdsprache (und anderer Fremdsprachen). Festschrift für Gert Henrici zum 60. Geburtstag. Schneider-Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler, 202-212.
Rohmann, Heike & Yu, Su-Yon (2001) Zweitsprachenerwerb als individueller Prozess V: Sozioökonomische, politische, soziokulturelle und andere Umgebungsvariablen. In: Deutsch als Fremdsprache. Ein Internationales Handbuch. 1. Halbband. Hrsg. v. Gerhard Helbig; Lutz Götze; Gert Henrici & Hans-Jürgen Krumm. De Gruyter, Berlin u. New York, 722-731.
Rohmann, Heike (1998) Sprechmut, Sprechfreude, Sprechvertrauen. In: Materialien Deutsch als Fremdsprache. (H. 47) Hrsg. v. Fachverband Deutsch als Fremdsprache. Regensburg, 152-161.
Rohmann, Heike (1998) Kulturvermittlung in Lettland. In: Nicht nur Prag, Lendl oder Kafka ... Lektoren der Robert Bosch Stiftung erleben Ostmitteleuropa. Hrsg. von der Robert Bosch Stiftung. Stuttgart, 25-33.
Rohmann, Heike (1996) Für das (Über)leben lernen wir. Biopsychologische Aspekte des Fremdsprachenerwerbs. In: Materialien Deutsch als Fremdsprache. (H. 42) Hrsg. v. Fachverband Deutsch als Fremdsprache. Regensburg, 103-129.